Die folgende Erklärung des koreanischen Gewerkschaftsverbands KCTU wird hier in unserer
eigenen Übersetzung als Dokument wiedergegeben:

Hier kann die originale englischsprachige Fassung heruntergeladen werden (http://kctu.org/ActionAlerts/3738)
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Gewaltsame Unterdrückung der Arbeiter von Ssangyong-Motors:
Eine Kriegserklärung an das eigene Volk


5. August

Am Morgen des 5. August startete die Polizei ihren Angriff zur gewaltsamen Brechung des Streiks in der Fabrik von Ssangyong-Motors in Pyeongtaek, mit dem sie die Fabrik buchstäblich in einen Kriegsschauplatz verwandelte. Die Koreanische Gewerkschaftsföderation (KCTU) verurteilt scharf den wahnsinnigen Polizeiüberfall, der zu Todesopfern führen kann, und verlangt den unverzüglichen Rückzug der Polizeikräfte. Diese Polizeioperation wird in Zusammenarbeit mit gekauften Elementen des Unternehmens durchgeführt, ohne jede Rücksicht auf Sicherheit und Menschenleben.

Von Kränen herabhängende Container, Wasserwerfer, Tränengaskonzentrat, Tasergewehre, um einiges zu nennen, wurden eingesetzt und während der Angriffsaktion fielen zwei Arbeiter vom Dach des Montagegebäudes und wurden schwer verletzt. Einer der Arbeiter brach sich den 3. und 4. Rückenwirbel. 23 Arbeiter wurden festgenommen und 7 von ihnen werden im Krankenhaus wegen diverser Verletzungen behandelt.

Die Polizisten schlugen zu mehreren auf einzelne Arbeiter ein, bevor sie sie festnahmen, sogar auf diejenigen, die sich überhaupt nicht mehr wehrten. Arbeitern, die äußerst dringend medizinische Hilfe benötigten, wurde diese mehr als eine Stunde lang verweigert. Feuer brachen an verschiedenen Stellen nahe der Lackiererei aus, die eine große Menge an leicht entzündlichen Chemikalien beherbergt, was sehr gefährlich ist – aber die Polizei war zu sehr damit beschäftigt die Arbeiter zu verprügeln, als daß sie sich schnell mit dem Löschen der lodernden Flammen befassen konnte. Die Polizei hat sich in eine Privatmiliz verwandelt, die den Befehlen des Managements und seiner gekauften Elemente folgt und auf Menschenleben herumtrampelt.

Die gekauften Elemente des Unternehmens, bewaffnet mit Metallrohren, Holzknüppeln, großen Schleudern, Molotowcoctails und anderen lebensgefährlichen Waffen, zeigten keine Hemmungen, wenn sie Menschen niederschlugen, innerhalb und außerhalb der Fabrik. Die Zelte des Unterstützercamps vor der Fabrik, errichtet von zivilgesellschaftlichen Aktivisten, politischen Parteien und religiösen Gruppen, wurden von den Metallrohren dieser gekauften Elemente, die sie unaufhörlich schwangen, vollständig zerstört. Viele von diesen Elementen ließen dabei ein Grinsen erkennen – genug um mordlustige Absichten zu vermuten. Wie es schon zuvor zu beobachten war, stand die Polizei daneben und sah den kriminellen Handungen dieser Elemente zu. Der Polizeiüberfall ist das komplette Gegenteil der ernsten Bestrebungen der Arbeiter von Ssangyong, ihrer Familienmitglieder, der Mitglieder von Gewerkschafts-, Menschenrechts-, religiösen und Bürgerrechts-Organisationen für eine friedliche Lösung der Ssangyong-Krise. Gewerkschaften und Bürgerrechtsorganisationen haben immer wieder davor gewarnt, daß, wenn die Polizei das Lackierereigebäude 2 zu stürmen versucht, wo die streikenden Arbeiter sich zusammen mit Tonnen von leicht entflammbarem Material eingeschossen haben, eine ungleich größere Katastrophe als das Yongsan-Massaker droht, bei dem 5 von Räumung Bedrohte in den Flammen zu Tode kamen.

Die KCTU sieht die gewaltsame Unterdrückung der Ssangyong-Automobilarbeiter als eine Kriegserklärung seitens der Regierung an das eigene Volk einschließlich der arbeitenden Klasse. Wir erklären mit Entschiedenheit, daß wir noch stärkere und umfassendere Kämpfe gegen die Lee-Myung-Bak-Regierung führen werden. Präsident Lee Myung Bak, der anscheinend seine Rolle als Staatsoberhaupt aufgegeben hat, sollte sich im Klaren sein, daß der Schmerz, der Zorn und die Trauer der Ssangyong-Arbeiter, die sie heute fühlen, an ihm geahndet werden

5. August 2009

Korean Confederation of Trade Unions(KCTU)

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