Ein kurzes grundsätzliches Statement

Das folgende Statement, das einige historische Punkte über die Homosexualität enthält, wurde von Hartmut Dicke am 29. Sept. 1998 verfaßt als eine Antwort auf eine Anfrage in einer deutschsprachigen Newsgroup, die nach einer Erklärung fragte, warum wir, die Gruppe Neue Einheit, die geplanten Gesetze von SPD und Grünen für die sogenannte "Emanzipation der Homosexuellen" als einen " tiefsten Einschnitt in das gesamte sittliche Leben" betrachten.
 


Antwort:

...Eine erstaunliche Fragestellung, ist es doch evident. Aber man kann es auch durchaus mit einigen geschichtlichen Punkten skizzieren.

In der gesamten Entwicklung der Menschheit spielt die Entwicklung der Sexualität (und zwar natürlich der zwischen Mann und Frau) selbst ein grundlegendes Element der Kultur des Menschen, umgekehrt ist die Sexualität auch eine Widerspiegelung der gesellschaftlichen Zustände.

Eine "Gleichberechtigung" wie sie hier von den genannten Parteien angestrebt wird, hat es meines Erachtens noch nie gegeben. Es wird dabei manchmal auf frühere Beispiele oder primitive Gesellschaften verwiesen. 

Die Homosexualität wird nur in wenigen Ausnahmefällen und auch nur als außerordentliche Form toleriert. Sie taucht in der Frühgeschichte gewissermaßen als experimentelle und religiös-rituelle Form auf. Später aber tritt sie als Begleitform extrem parasitärer, ausbeuterischer und durch Menschenfeindlichkeit geprägter Klassen auf.(Beispiel: alte spartanische Aristokratie, antiker römischer imperialer Mob in Verfallsphase)

Seit ca. 2500 bis 3000 Jahren ist sie geächtet, und das nicht zufällig. Die Menschen begriffen, daß sie nicht geduldet werden kann, daß sie der Ästhetik und auch der Würde des Menschen widerspricht. Daher scharfe Kodexe zu ihrem Verbot.

Die Frage der Behandlung der Sexualität spielt in allen sittlichen Fragen, früher auch bei der Herausbildung aller Religionen, die zugleich diese sittlichen Fragen mitbeinhalteten eine fundamentale Rolle. Es ist nicht sehr gewagt, sogar die These aufzustellen, daß die Erfahrung und Ablehnung der Homosexualität sogar einer der wesentlichen Punkte der (vergleichsweise) modernen monotheistischen Religionen ist. Bei dem Judentum jedenfalls spielt diese Ablehnung eine wichtige Rolle. Es ist auch eine grundlegende Erkenntnis dabei, daß die Konzentration des Menschen auf die wirkliche Sexualität, nämlich der zwischen Mann und Frau, den Menschen stark macht.

Wenn nun von gewissen gesellschaftlichen Parteien und Organisationen die "Emanzipation" der Homosexualität (keineswegs nur ihre Duldung) betrieben wird, soll es dann in Frage stehen, daß dies ein tiefer Einschnitt sei in dem sittlichen Leben des Landes? Und die Angriffe, in Form der sog. "Gleichberechtigung", wie sie jetzt von den genannten Parteien betrieben werden, ist mir in der Geschichte überhaupt noch nicht bekannt. Einen derartigen Eingriff (wie das "Adoptionsrecht") hat es auch bei den lang zurückliegenden Beispielen der menschlichen Entwicklung nicht gegeben. Es ist also sogar ein Einschnitt wie es ihn in der gesamten Menschheitsgeschichte nicht gegeben hat. Die Formulierung in der Erklärung der Gruppe NE ist also durchaus korrekt.

Ein solcher gesellschaftlicher Vorstoß geht meines Erachtens noch viel stärker gegen den Zusammenhang der Gesellschaft als manche ökonomische Politik, die auf die Entsolidarisierung zielte. Dieser Vorstoß ist nicht gegen die Diktatur des Geldes und ihre brutalen Auswirkungen, die wir tagtäglich mehr erkennen können, sondern er läuft genau parallel mit ihr. Er ist damit alles andere als "emanzipativ".

Hartmut Dicke

© 1998, H.D.