NEUE EINHEIT Internet-Statement #5/98 Fehldarstellung in Buch des Bouvier Verlages Fehldarstellungen über linke und revolutionäre Organisationen sind nichts Neues. Ein besonders eklatanter erneuter Fall ist das Buch "Linksextremismus - eine unterschätzte Gefahr" von Patrick Moreau und Jörg Lang, erschienen im Bouvier Verlag Bonn, 1996. Die Autoren stehen offenbar der Konrad-Adenauer-Stiftung nahe und zeigen schon bei der Gestaltung des Titels, wes Geistes Kind sie sind. Sie geben in diesem Buch über verschiedene Parteien und Organisationen, die sie als "linksextremistisch" bezeichnen, Beschreibungen ab. Das Buch enthält auch eine Passage über die KPD/ML (NEUE EINHEIT) - unter diesem Namen trat unsere Organisation bis 1994 auf - : "Diese kleine Gruppe entstand 1970 aus einer Abspaltung von der 'KPD/ML'. Sie tritt quasi nur mit Flugblättern in Erscheinung. Führender Kopf ist Klaus Sender (Pseudonym für Hartmut Dicke). Die Anzahl der Mitglieder liegt unter 10. Die Gruppe verfügt über den Verlag Neue Einheit (Dortmund/Berlin) und veröffentlicht die Zeitschrift Neue Einheit -Zeitschrift für Politik, Ökonomie und Kultur. Ende 1994 erschien eine Textsammlung mit der Überschrift Neue Einheit Extrablätter 1991-1994. Anm.*. In der Vorbemerkung wird erwähnt, daß die Gruppe 1993 mit einer Abspaltung kämpfte und vier Mitglieder per ZK-Beschluß am 18.April 1993 aus der Partei ausgeschlossen worden waren. Die 'KPD/ML - Neue Einheit' orientiert sich weiterhin an den Theorien Mao Tse-tungs, propagiert aber eine 'neue Praxis', die den neuen politischen Gegebenheiten besser entspricht. Anm.**" In den Anmerkungen heißt es "Treffen Patrick Moreaus mit einem Vertreter der Neuen Einheit am 1.Mai 1995 in Berlin." und weiter "Aus einem Gespräch Patrick Moreaus mit einem Berliner Verantwortlichen am 1.Mai 1995." An erster Stelle ist zu sagen, daß Patrick Moreau niemals mit einem legitimierten Vertreter der Gruppe NEUE EINHEIT am 1. Mai 1995 gesprochen hat. Patrick Moreau ist unserer Organisation bis zur Entdeckung dieses Buches vor einiger Zeit unbekannt gewesen. Es ist unzulässig, an einen Büchertisch zu gehen und für ein Buch, das verbindliche Angaben zu machen beansprucht, von einer oder wahrscheinlich mehreren Personen, deren Stellung zur Organisation gar nicht klar ist, Äußerungen einzuholen und diese zu vermengen. Unsere Organisation hat eine offizielle Adresse, es liegen entsprechende zahlreiche schriftliche Dokumente vor. Die Art und Weise, wie hier angebliche Informationen angeblich gewonnen werden, ist mehr als fragwürdig. Mehrere Angaben sind falsch. Die Angabe über die Zahl der Mitglieder, über die Mitglieder unserer Organisation ohnehin keine Auskunft geben, beträgt nicht "unter zehn", wie bei diesen Leuten behauptet. Unsere Organisation ist nicht nur mit Flugblättern hervorgetreten. Die Grundlage dieser Gruppe war immer, und zwar über 20 Jahre hinweg, die Einheit von politischer theoretischer Arbeit, Propaganda und Arbeit in den Betrieben und der Arbeit auf eigenen und fremden Veranstaltungen, die zumeist aus konkretem Anlaß durchgeführt wurden. Diese Gruppe steht z.B. gegen den von "ganz links" bis "ganz rechts" herrschenden politischen Trend des Ökologismus und kritisiert die ganze Grundsubstanz der Grünen, und unterscheidet sich allein schon von daher von allen anderen Organisationen, eine "Besonderheit", die selbst diesen konservativen Autoren nicht entgehen kann. Auch andere brennende Themen, wie etwa die Stellung zum Terrorismus (Staats-Connection) finden keinerlei Erwähnung. Dagegen ist es aber den Autoren wert, aus dem erwähnten Heft einen Beschluß zu zitieren, daß 1993 vier Mitglieder ausgeschlossen wurden, wobei zwar der ZK-Beschluß mit Datum zitiert wird, alle übrigen Umstände jedoch, insbesondere der nachfolgende fast einstimmige Beschluß der Organisationskonferenz, weggelassen werden. Es muß aber eine "Abspaltung" dementiert werden, denn die besagten vier bildeten keinerlei neue politische Gruppe, wozu sie auf Grund ihrer rein negativen Einstellung auch nicht in der Lage waren. Wenn die übrigen Informationen von einer gleichen Qualität sind, kann man das Buch getrost vergessen, oder allenfalls zur Erfassung der Absichten der Autoren heranziehen. Redaktion NEUE EINHEIT Juni 1998