Internet Statement  99/3
 
 

Politische Aspekte - Antwort auf Tom Keske

Auf verschiedenen Newsgroups verbreitete Tom Keske wütende Artikel gegen unsere Organisation, dabei sprang er auch in den Newsgroups hin und her. Wir gehen jetzt hier auf die verschiedenen Artikel auf den Newsgroups soc.culture.zimbabwe, alt.current-events.russia, soc.culture.cuba und noch verschiedenen anderen ein. Diese Leute wie Keske sind sehr empfindlich und spielen den Beleidigten und beschweren sich über Diskriminierung. Sie selber bringen aber jede Form von phantasiereichen Herabsetzungen und Schimpfworten. So etwas braucht man nicht zu widerlegen. Wir nehmen hier einige Punkte, die wenigstens etwas interessante politische Aspekte enthalten. Vorher ist unser Mitarbeiter Wasderg schon in persönlichen Beiträgen auf die Dinge eingegangen.

Tom Keske schrieb zum Beispiel in seinem verleumderischen Posting vom 23.Dez 98 ("Gesundheit, Neue Einheit"):

>>Was ist diese "internationale Finanzoligarchie"? Sollte das die gleiche Gruppe von Ränke schmiedenden jüdischen Bankiers sein, über die Hitler gewettert hat (Sarkasmus beabsichtigt)?<<

Internationale Finanzoligarchie ist eine sehr alte Kategorie. Schon Marx schrieb über die "Bankokratie" und die "Haute Bourgeoisie", das ist das gleiche. Die sowjetische und die kommunistische Propaganda der dreißiger und der fünfziger Jahre erwähnten oft die internationale Finanzoligarchie oder internationale Finanzgruppen, also ist der Gebrauch dieser Kategorien nichts Neues im sozialen Denken der Welt. Der Vergleich mit "jüdischen Bankiers" ist nichts als dümmliche Demagogie. Jüdische Bankiers sind eine spezielle Gruppe, nicht die größte Gruppe heutzutage, innerhalb der internationalen Finanzoligarchie, und diese Gruppe ist bei weitem nicht gleichzusetzen mit der internationalen Finanzoligarchie. Es ist typisch für den Antisemitismus, nur gegen die jüdischen Bankiers Propaganda zu machen und nicht gegen die internationale Finanzoligarchie. Der Antisemitismus reduzierte den Anti-Kapitalismus auf die alleinige Kritik des jüdischen Kapitalismus. Der Marxismus und wirklich realistische Sozialkritik kritisieren immer den gesamten Kapitalismus: christlichen, jüdischen, islamischen oder welchen auch immer.

>>Mag sein, daß die Neue Einheit doch einen Punkt hat, daß ich sie nicht mit Hitler vergleichen sollte. Schließlich sind sie doch Marxisten. Wahrscheinlich müßte ich sie genauer mit Stalin vergleichen, einem geisteskranken Monster, mindestens gleich wie Hitler.<<

(Posting vom 23.12. 98)

Der Vergleich von Stalin mit Hitler ist die gleiche immer wiederkehrende primitive Verleumdung. Die Sowjetunion unter Stalin hat nicht nur den größten Beitrag bei der Niederwerfung des Hitlerfaschismus geleistet, sie war auch prinzipiell von ihrer ganzen Einstellung her etwas ganz anderes als das rückwärtsgewandte, von obskuren antisemitischen Ideen geleitete Hitlerreich, das letztlich nur eine Provokations- und Avantgarderolle des internationalen Kapitals eingenommen hat. Die Stalinsche Sowjetunion mag Fehler gehabt haben, Einseitigkeiten, denen auch Menschen und vielleicht in bestimmten Situationen auch relativ viele Menschen zum Opfer gefallen sind. Sie war aber trotzdem ein Staat, der den revolutionären Impetus auf der Welt vorangetrieben hat.

Keine chinesische Revolution, kein Aufbegehren der Dritten Welt, kein wirkliches Entgegentreten gegenüber dem USA-Imperialismus ohne die Sowjetunion, um einmal die weiteren bedeutenden Leistungen der Sowjetunion auf außenpolitischem Gebiet zu kennzeichnen. Und weiter muß festgehalten werden, daß die Sowjetunion über Jahrzehnte hinweg, für ca. 30 Jahre, einen erfolgreichen sozialistischen Aufbau betrieben hat, der von den Menschen mit getragen wurde. Das ist bisher eine einmalige historische Leistung, die auch noch in das kommende Jahrhundert hinein leuchten wird.
 
 

>>Der Marxismus könnte ein besseres Vermächtnis hinterlassen haben, wenn er sich wirklich einfach um Gerechtigkeit für die Arbeiter und den einfachen Mann gekümmert hätte. Der Marxismus hinterließ ein bitteres Vermächtnis, denn er sprach in der Praxis mehr den Klassenhaß an. Er ersetzte die intolerante Religion durch seine Intoleranz gegenüber der Religion. Dann verschärfte er sein säkulares Dogma mit einer solchen unnachgiebigen Rigidität, daß er selbst eine künstliche Religion im schlechtesten Sinne wurde.

Wenn sich die Neue Einheit wirklich um Arbeiter kümmern würde, hätten sie in Zimbabwe reichlich Gelegenheit, diese Sorge zu demonstrieren - es gibt da viele Streiks, die sie unterstützen könnten, viele Arbeitslose.<<

(Posting Keske vom 23. Dez. 1998)

Diese alten Verleumdungen, daß der Marxismus wie eine Religion sei, wurden bereits so viele Male widerlegt, daß es nicht notwendig ist, es ein weiteres Mal zu tun. Von solchen Leuten wird Materialismus und das Festhalten an Prinzipien als religiös bezeichnet. 

Unsere Organisation führt seit vielen Jahren ökonomische Kämpfe und ist daran beteiligt. Von Anfang an haben wir immer auf die Verbundenheit mit der Arbeit im Betrieb unser Augenmerk gerichtet.Hunderte von Publikationen zu Betriebskämpfen, die Beteiligung von Mitgliedern unserer Organisation an den Kämpfen im Betrieb und auch im Verhältnis zur Größe unserer Organisation großangelegte Unterstützungsaktionen wie etwa für den 35-Stunden-Wochen-Kampf während der achtziger Jahre zeichnen unsere Organisation aus. Wer sind Sie, Tom Keske, daß Sie so etwas hier in Frage stellen können, welche Stellung nehmen Sie ein, zum Beispiel zum Kampf der Arbeiter in den USA, und inwiefern sind sie dort aktiv geworden? 

Allerdings hat unsere Organisation niemals ökonomische Kämpfe losgelöst vom politischen Zusammenhang betrachtet und auch solche Schwindeleien immer angegriffen, wo ökonomische Kämpfe dazu benutzt werden, bestimmte politische Dinge durchzusetzen, die im ganzen dann für die Arbeiterklasse und für die breiten Volksmassen höchst negativ ausschlagen. 

Was Zimbabwe angeht, so mag es dort einige tiefe Widersprüche geben. Wie haben nicht die Übersicht darüber, um das im einzelnen zu beurteilen. Aber es stellen sich bei dem gewerkschaftlichen Kampf, so wie er in Zimbabwe getrieben worden ist, allerdings einige Fragen. Es ist unverkennbar, daß Zimbabwe gerade seit 1998, seitdem es versucht hat, eine Landreform durchzuführen, einem extremen Druck von seiten der höchsten Finanzorganisationen wie Weltbank und IMF ausgesetzt ist. Welche Stellung nehmen zum Beispiel die Gewerkschaftsführer Zimbabwes zu diesem Druck ein? Welche Stellung nehmen sie zu der gleichzeitigen sogenannten "Menschenrechts"-Kampagne, die von seiten der größten Ausbeuter in der ganzen Welt gegen Zimbabwe geführt wird, ein? Wenn sie sich dem gegenüber gleichgültig verhalten, setzen sie sich unweigerlich dem Verdacht aus, sich selber zum Werkzeug dieses Druckes zu machen. Und in der Tat, betrachtet man die eifrige Propaganda, die zum Beispiel das Wall-Street Journal oder auch BBC für diese Dinge führen, muß einem unwillkürlich die Frage kommen, warum denn diese Leute, die sonst die Entrechtung der Arbeiter überall vorantreiben, auf einmal zu großen Agitatoren werden. 

Um aber zu der Ausgangsfrage zurückzukommen, welche Stellung nimmt eigentlich das öffentliche Propagandagetrommel für die Homosexualität von seiten der gleichen Organe ein? Auf der einen Seite die Finanzerpressung, der Terror und der Versuch, Zimbabwe von der Beteiligung an der Unterstützung der Demokratischen Republik Kongo abzubringen und auf der anderen Seite die Aktivitäten auf dem sogenannten "Menschenrechtssektor" und die Erpressung, die Homosexualität in Zimbabwe zu dulden. Hier sehen wir einen direkten Zusammenhang zwischen der Finanzoligarchie, verkörpert durch IMF, Weltbank und Wall-Street Journal und dieser Kampagne zur inneren Zersetzung. Dies ist auch ein interessanter Aspekt zu der absurden Behauptung, dies sei eine "crackpot-These", daß dazwischen ein Zusammenhang besteht. In vielen Ländern und an vielen Dingen wird das ganz plastisch deutlich. 

Die schmutzigen Attacken des Tom Keske sollten für uns auch Anlaß sein, auf die sozialen Fragen der afrikanischen Länder in einer näheren Weise in einem anderen Beitrag einzugehen. Aber wir verstehen nur zu gut, wenn wir hören, daß Anfang Dezember Intrigen in Zimbabwe existiert haben in der Richtung auf Spaltung der Staatsorgane, auf Anstiftung zum Putschen, auf die gezielte öffentliche Verbreitung von Gerüchten um Unruhe zu stiften, so wie es in jüngsten Meldungen deutlich geworden ist, daß dem Herrn Tom Keske unsere Kritik am Homosexualismus auf der Zimbabwe-List nicht gefallen hat. 

Nachdem sein Beitrag vom 23.Dezember 1998 angegriffen wurde, hat Tom Keske seinen nächsten in weitere Newsgroups gepostet wie soc.culture.cuba und andere,wir wissen nicht wieso; es führt auf jeden Fall dazu, daß der Leser in den verschiedenen Newsgroups nicht weiß, was den Auseinandersetzungen vorausgegangen ist. In seinem Beitrag vom 10. Januar 99 werden erneut alle möglichen Verleumdungen über unsere Organisation ausgebreitet und wiederholt, Schimpfworte in jeder Menge gebracht, auf die wir es nicht wert finden einzugehen.

Dieser Beitrag spekuliert insbesondere auf das Mitleid und stellt solche Fragen wie, ob wir wenigstens nicht dagegen seien, daß die Homosexuellen ihre natürlichen Kinder in ihren Haushalten behalten könnten. Nun, wir haben niemals eine Kampagne um diesen Punkt geführt. Es geht um etwas ganz anderes.

Es geht um den Versuch, der sogenannten "Gleichberechtigung der Homosexualität". Bei uns, in unseren Ländern, versuchen die Homosexualisten und diejenigen, die politisch dahinter stehen, durchzusetzen, daß sogenannte "Homo-Ehen" eingeführt werden, das Adoptionsrecht eingeführt wird, damit irgendwelche homosexuellen Manager, die sich an Geld überfressen haben, demnächst kommen können und sagen, die Arbeiter, die sie so weit ausgenommen haben, daß sie ihre Kinder nicht mehr ernähren können, können die Kinder nicht mehr behalten und deswegen sollten sie homosexuelle Adoptiveltern bekommen. Noch nie ist ein derartig schmutziger Vorschlag in der Öffentlichkeit erschienen und allen Ernstes von den Parlamenten behandelt worden.

Ja, die Parlamente, die sogenannten demokratischen Institutionen, die in Wirklichkeit überhaupt keine demokratische Legitimation haben, hinter denen sich die Diktatur der Bourgeoisie verbirgt, machen heute soetwas in entwickelten kapitalistischen Ländern und verfolgen dies mit allem Ernst. Sie lassen die Propaganda in den TV-Medien laufen, bearbeiten die Bevölkerung, bearbeiten die verzweifelte ärmere Bevölkerung zur Akzeptanz, alles unter dem Deckmantel der Toleranz, damit hinterher die schmutzigsten Diktaturmaßnahmen gegenüber der Bevölkerung kommen sollen. Da stellt sich für uns allerdings noch die Frage: Wollen sie es Zimbabwe und anderen Ländern verübeln, daß sie Maßnahmen ergreifen, daß soetwas nicht Wirklichkeit werden kann. Desto mehr diese Dinge sich in den westeuropäischen Ländern und in den USA entwickeln und zutage treten, desto mehr kann man verstehen, daß eine solche Gleichberechtigung nicht auch nur ansatzweise geduldet werden darf. 

Die gesamte Erfahrung, die heute mit dieser Bewegung gemacht wird, die schon auf eine schmutzige Diktatur der Perversion in ihrem Wesen hinausläuft, zeigt ganz klar, daß man es garnicht erst dazu kommen lassen darf, daß die ganzen Wurzeln dieses Schmutzes aufgedeckt werden müssen. Wer heute von Diktatur redet und von Bevormundung, der sollte sich einmal daran erinnern, wie auf manchen Listen versucht worden ist, uns den Mund zu verbieten. In der Gruppe "Marxism-Thaxis", die für sich selbst beansprucht marxistisch zu sein, versuchten die Moderatoren unser Posting "Historic Ties Brought to the Public"[Historische Verbindungen ans Tageslicht gebracht] und jede weitere Diskussion über dieses Thema zu verbieten. Nach dem Posting des Artikels "Unequivocal Statements by Friedrich Engels" [Unmißverständliche Stellungnahmen von Friedrich Engels], das nicht viel mehr als Zitate des letztgenannten enthielt, schrieb Bill Cochrane am 18. Dezember 1998:

>>Vielleicht sind dir die feinen Andeutungen in Robs (Schaap) und meinen postings entgangen, also eine letzte Chance im Interesse der Fairness,
lies sorgfältig
wir wollen über das nicht reden, wir glauben, das ist homophobische Scheiße, also entweder hörst du auf das zu posten oder wir werden dich entfernen [von der Liste].
Es ist ein einfacher Fall von dem, was wir in den Antipoden [Ausdruck für Australien und Neuseeland] mit "fuck up" oder "fuck off" meinen. Abgesehen davon, auf deiner Türschwelle aufzutauchen und es dir an die Stirn zu tackern, wüßte ich nicht, wie ich noch deutlicher werden könnte,. HÖR AUF.
Bill Cochrane<<

Das ist der Wortlaut und der Zungenschlag, mit dem sie heute reagieren. Und alles das passiert in einer Liste, die sich offiziell als marxistisch einordnet, nachdem wir einen Beitrag gebracht hatten, der fast ausschließlich aus Zitaten von Friedrich Engels bestand. Hier kann man sehen, wie diese Leute aus Schwarz Weiß machen. In der gleichen Liste wird weiterhin die Verbreitung von schmutzigsten Verleumdungen erlaubt, während man uns in jeder Weise verbot, uns zu verteidigen. 

Wir haben in großen Teilen des Internets bereits eine Bevormundung, ja ein Verbot, auch nur das geringste an der Homosexualität zu kritisieren. Sofort wird das Wort von der "Homophobie" hervorgezogen, mit der Menschenrechtler ihre schmutzige Diktatur zu verwirklichen trachten. All diese Erfahrungen gehören allerdings in die Öffentlichkeit, wo sie in die normalen Medien nicht kommen. Wir werden jedenfalls unseren Beitrag optimal dazu leisten, daß es dazu kommen wird. Tom Keskes Mitleidsgeschwafel jedenfalls geht vollkommen daneben.

Sie wollen sich über Unterdrückung beschweren? Sie können an diesem Beispiel von Rob Schaap und Bill Cochrane sehen, wie diese Vertreter des Homosexualismus handeln, sobald sie sich für stark genug halten. Nein, manche afrikanischen Staaten, manche Präsidenten haben recht, wenn sie gegen den Homosexualismus vorgehen und sich weigern, sich mit diesem schmutzigen Diktat des Kolonialismus abzufinden.

Eine Bemerkung zum Judentum.

Tom Keske hat auch versucht, einzelne grundsätzliche Bemerkungen über die kulturellen Werte des Judentums in den Schmutz zu ziehen und lächerlich zu machen und führt dagegen die einzelne Stimme eines persönlichen Bekannten an, der seine gay-Bewegung in den Himmel preist. Nun können wir dazu sagen: Für uns zählt das, was in den Grundlagen einer solchen Kultur, zum Beispiel auch in den alten Schriften des Pentateuch steht, viele tausend mal eher als die Stimme eines Einzelnen. Aber das ist vielleicht der Knackpunkt. Für manche Menschen besteht nämlich nur das, was für ihr eigenes persönliches Interesse existiert, während der progressive Mensch, der Mensch der Revolution immer schon auf die Interessen der Gesamtheit gesehen hat.

Redaktion Neue Einheit

Febr.1999

Original des Textes englisch.