Internet Statement 2015-42

 

„Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins…“?

Aber nein, die letzteren sollten doch lieber gleich wegbleiben. Herr Lindner von der FDP teilt uns mit, warum wir unbedingt ein Einwanderungsgesetz brauchen.

.Maria Weiß   17.08.2015     

Der Herr Lindner von der FDP hat sich zurück gemeldet, mit einem entsprechenden Vorschlag. Dieser läuft darauf hinaus, daß Deutschland, welches ja derzeit angeblich so gut da steht in seinen Augen, aus anderen Ländern, Entwicklungsländern vor allen Dingen und aus osteuropäischen Ländern, die besten Kräfte wegzieht, die gut ausgebildeten, jungen Menschen, die diese Länder hervorgebracht haben, nach Deutschland zieht, um sie hier auszubeuten. So lautete es jedenfalls im gestrigen „Tagesspiegel“.

Das ist wirklich ein feines Konzept, Herr Lindner! Ein sehr würdiges Konzept, vor allem für das Kapital. Die übrigen Menschen, die hierher kommen, die kann man getrost wieder zurückschicken, diejenigen, die nicht oder nur schlecht ausgebildet sind, oder auch gar nicht, die kann man hier nicht gebrauchen, die sollte man abweisen, wenn es nach Ihnen geht?

Es wird ja häufig jetzt kritisiert, daß eine ganze Reihe dieser Menschen, vor allem aus Osteuropa, derzeit hierher kommen, weil sie hier darauf hoffen, mehr verdienen zu können, weil sie hier vielleicht eine Perspektive für sich sehen, in ihrem eigenen Land aber nicht. Abgesehen davon, daß das alleine auch nicht verwerflich ist, stellt sich aber die Frage: wer soll denn dann in ihrem eigenen Land die Entwicklung voranbringen? Haben sich ein Herr Lindner und Andere das vielleicht auch schon mal gefragt?

An solchen Äußerungen wie oben wiedergegeben zeigt sich unverhohlen die blanke Ausbeuternatur des deutschen Kapitals. Dem muß mit allen Mitteln der Kampf angesagt werden. Das kommt überhaupt nicht in Frage. Mal abgesehen davon, daß es in Deutschland immerhin auch noch an die 3 Millionen Arbeitslose gibt, Dauerarbeitslose, die derartige Aufgaben (wie zum Beispiel die von Herrn Lindner und Andren gern erwähnten Pflegeberufe) auch ganz gut leisten könnten. Offenbar sind diese mehrere Millionen Menschen in den Augen bestimmter Leute nichts wert. Die hat man wohl inzwischen als „Ausschuß“ abgeschrieben.

Derartige Äußerungen wie oben zitiert, die sicherlich auch noch von gewissen anderen Politiker aus der konservativen oder auch sozialdemokratischen Umgebung geteilt werden, zeigen in aller Deutlichkeit: die deutsche Bourgeoisie ist out, denn sie hat offensichtlich überhaupt kein Konzept für das eigene Volk, und erst recht nicht für andere Völker in Europa oder auch anderswo, als nur sich die Rosinen überall heraus zu picken. Ein darauf fußendes, sogenanntes Einwanderungsgesetz, welches „gut ausgebildeten, jungen Kräften“ aus anderen Staaten den Empfang in Deutschland ermöglicht, ist in dieser Form abzulehnen, denn es dient objektiv dazu, den Ländern eben diejenigen Kräfte wegzuziehen, die sie gerade selbst am dringendsten für ihre eigene Entwicklung benötigen. Ein solches Gesetz, welches eine Einwanderung nach bestimmten „Brauchbarkeitskriterien“ zum eigenen Vorteil festlegt, könnte man übrigens auch fast schon als eine Form von Rassismus (mit diesem Begriff wird ja zuweilen recht schnell operiert) bezeichnen, und zwar nicht zuletzt auch gegenüber dem eigenen Volk. Mag sein, daß Herr Lindner – der ist ja noch relativ jung – noch keine Gelegenheit hatte, sich über derartige Zusammenhänge Gedanken zu machen. Nun hat er sie.

 

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