Internet Statement 2017-30

 

60 Jahre Römische Verträge – ein Grund zum feiern? Für wen?
Von wegen „ich bin für Europa“

 

Maria Weiß  26.03.2017     

 


Zunächst einmal stellt sich doch die Frage: Was für ein Europa haben wir denn? Und da sieht man, daß es (auch) eins der Abzocke, der Korruption und der Perversion ist. Kann man daher uneingeschränkt und blauäugig sagen: Ich bin für Europa? Ich denke, das kann man nicht.

Als nächstes kommt dann sofort die Frage der angeblich berühmten sogenannten europäischen Werte auf das Tapet. Welche sind denn das, die momentan nicht mit Füßen getreten werden in Europa? Meinungsfreiheit? Auch hier nur solange sie sich nicht praktisch umzusetzen droht.
Demokratie? Vor allen Dingen für Diejenigen, die die Mittel in der Hand haben, und das sind Diejenigen, die Grundeigentum oder Kapital besitzen. Der Rest ist entweder abhängig oder guckt in die Röhre, und das ist in den anderen Staaten woanders auf der Welt eben auch nicht anders. Politiker, die nicht das machen was Jene wollen, die gibt es hier auch. Siehe Angela Merkel. Es war sehr „demokratisch“, uneingeschränkt diesen Zustrom zuzulassen. Da hat sie die Bevölkerung auch nicht gefragt, ob die das wollen. Korruption, die man gerne und oft den Staaten des früheren Ostblocks anlasten will, die gibt es hierzulande auch, und zwar noch und nöcher, angefangen mit der Hauptstadt Berlin.

„Ich bin für Europa“? Nein, da muß ich ganz entschieden widersprechen. Ich bin nicht für dieses Europa, schon gar nicht in einer allgemeinen uneingeschränkten Form. Ich bin für eine Veränderung, für eine soziale Veränderung sowohl in Europa als auch an anderen Stellen woanders auf der ganzen Welt. Meiner Ansicht nach ist jemand, der heutzutage uneingeschränkt für Europa eintritt, jemand, der sich ganz erheblich selbst etwas vor macht, es sei denn er gehört zum Kreis der Profiteure in Europa. Und exakt auf diesen sich verschärfenden Widerspruch auch in Europa spekulieren gewisse ausländische Mächte oder Randmächte, vor allen Dingen Rußland, in Kombination mit Frankreich, dem es im Unterschied zu Deutschland gegenwärtig auch nicht gerade besonders gut geht und auch solche Kräfte wie zum Beispiel Erdogan, von weiteren internationalen Großmächten mal ganz zu schweigen. Das kann man doch nicht außer Acht lassen und hier blauäugig Demonstrationen „für Europa“ machen. Nein, das ist organisiert von den Profiteuren der herrschenden Klassen. Diese Form von Heuchelei unterstütze ich selbstverständlich nicht.

Zweifellos sehen bestimmte besser verdienende Kreise in diesem Land die Dinge anders, denn sie profitieren ja von der gegenwärtigen Struktur in Europa

Revolutionäre Kräfte, nebenbei, werden in diesem Europa seit vielen Jahren und Jahrzehnten rigoros unterdrückt und es wird alles dafür getan, Verbrechen in diesem Zusammenhang zu vertuschen und auch sonst wird am liebsten der Deckmantel des Schweigens darüber, über diese ihre Tätigkeiten gelegt. Sie werden regelrecht in der Wohlstandsbehäbigkeit erstickt. Das gilt zumindest für Deutschland seit vielen Jahren. Und da, wo etwas mal aufbricht, wie zum Beispiel bei der Anti-Hartz- Bewegung, da ist dann sofort die Repression auch zur Stelle. Man glaube doch nicht, daß hier dann Demokratie walten gelassen wird. Die Ursache der Anti-Hartz- Bewegung, welche in dem Schröderschen Auspressungswahn gelegen hat, hat uns eine nunmehr fast 12jährige Herrschaft von Angela Merkel eingehandelt. Daß diese hoffentlich nun bald zu Ende ist, dafür spricht allerdings Einiges.

Das Land, welches gegenwärtig am allermeisten von Europa profitiert, ist Deutschland und das hat seinen Grund, warum das so ist. Und diesen kann man doch nicht außer Acht lassen. Das wäre ja noch schöner, vor allen Dingen nicht als Bürger dieses Landes selbst.

Und warum steht dieses Land, Deutschland, mitten in Europa ökonomisch so gut da? Das hängt nicht zuletzt an der Protegierung internationaler Mächte, wie zum Beispiel den USA, bzw. deren bislang an der Macht gewesener Finanzclique vor allem. Und außerdem hat die Prosperität auch eine interessante Kehrseite. Sie führt nämlich nicht zu einer lebensbejahenden Weiterentwicklung, was zu Beispiel die Geburtenfreudigkeit in diesem Land betrifft. In dieser Hinsicht sieht es umgekehrt aus, und vergleichen damit sind andere Staaten, sowohl die osteuropäischen armen Staaten, ökonomisch zurück gebliebenen Staaten ganz anders, zum Beispiel was Lebensbejahung und Weiterentwicklung in dieser Hinsicht angeht. Was in unserem Land jedoch gegenwärtig dominiert, vor allen Dingen in bestimmten Intellektuellenkreisen oder anderen besser gestellten Schichten, das ist der Genderismus, kommend aus den USA, nebenbei.

Tut mir leid, aus all diesen Gründen sehe ich keinen Grund dafür, gegenwärtig „für Europa“ auf die Straße zu gehen. Das heißt aber nicht, daß ich nicht jederzeit bereit bin, mich mit Argumenten anderer Menschen, die das anders sehen, auseinander zu setzen. Nur heran an die Probleme. Führen wir doch eine Debatte über Europa. Und vor allen Dingen über das „German Europe“. Ich möchte bezweifeln, daß es in europäischen Staaten wie Griechenland oder Italien oder auch Spanien gegenwärtig große Demonstrationen für Europa gibt. Diese Staaten sind nämlich die Leidtragenden dieser Entwicklung. Deutschland aber ist der Profiteur, und ich werde mich hüten für diesen Profiteur, der von der Ausbeutung und Benachteiligung anderer Staaten sich groß gefressen hat, auf die Straße zu gehen. Das wäre wirklich Chauvinismus ins Quadrat.

Schon 2013 habe ich mich mit dem Thema Europa auseinander gesetzt. „Where does Europe go?“ Man sieht jetzt, wo es hin gegangen ist. Deutschland hat sich weiter auf Kosten anderer Staaten bereichert, die Perversion hat noch weiter zugenommen, was damals auch schon der Fall war, auch in unserem Land nebenbei und vor allen Dingen hier, und andere Staaten gehen am Stock, die werden benachteiligt und hängen mehr oder weniger am Tropf der EZB. In den osteuropäischen Ländern hat sich nicht viel entwickelt, im Gegenteil, aber alles strebt natürlich nach Europa, an die so genannten Fleischtöpfe, die von der Ausbeutung nicht nur und nicht überwiegend innerhalb des europäischen Kontinents, sondern von der so genannten Globalisierung gefüttert werden. Diese Ausbeutung erstreckt sich mittlerweile auf die ganze Welt. Soll man etwa für ein Gebilde, was sich auf dessen Kosten groß gefressen hat, daß es die ganze Welt ausbeutet, eintreten? Die Antwort kann ich mir glaube ich sparen, die liegt auf der Hand. Einundsiebzig Jahre Frieden in Europa. Sicherlich ist das eine recht lange Periode, aber man muß sich doch fragen: auf wessen Kosten? Zum Beispiel die Balkankriege der 1990er Jahre als auch der Afghanistankrieg, vor allem aber die Erstgenannten, gehen nicht an letzter Stelle auch mit auf das Konto von „Europa“. Und auch gegenwärtig sind europäische Staaten mit an vorderster Stelle dabei, in dem Mittleren Osten die imperialistische Kriegspolitik zu unterstützen, auch praktisch, mit eigener Beteiligung. Und ein Ende davon ist nicht abzusehen!

 

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