Internet Statement 2017-34

 

Die Soli-Strahlung am Brandenburger Tor – was für ein Zirkus!

Maria Weiß  06.04.2017      

Was ist das für eine Auseinandersetzung, ob man jetzt angesichts des Terroranschlags in St. Petersburg das Brandenburger Tor in den russischen Nationalfarben erstrahlen läßt oder nicht? Bisher hat man das so gehandhabt, wenn es anderswo passiert ist. Aber wenn das in Rußland passiert, dann sieht für einige Leute hier die Sache anders aus. Und warum sieht die Sache anders aus? Weil man Putin nicht traut. Aber das sagt natürlich keiner, sondern es beginnt statt dessen ein absurder Eiertanz über die Frage, ob man die Bestrahlung macht oder nicht, und aus was für Gründen man vielleicht darum herum kommt.

Vielleicht sollte man einfach mal dazu übergehen, das Verhältnis zu Rußland als ein normales Verhältnis zwischen Staaten zu sehen, nicht aber dieses von einer einzelnen Person wie Putin abhängig zu machen. Das würde vielleicht weiter helfen, auch in dieser Hinsicht, wenn dort ein Terroranschlag passiert oder nicht. Vielleicht sollte man sogar mal der Stalinschen Erkenntnis Rechnung tragen, welcher einst gesagt hat: die (Putins) kommen und gehen, (Rußland), das (russische) Volk bleibt bestehen, nur daß dieser es damals natürlich mit Bezug auf Hitler und dessen Verhältnis zu Deutschland gesagt hat. Aber die deutsche Bourgeoisie inklusive ihres revisionistischen Anhangs von ihren Eiertänzen zu befreien ist wahrscheinlich weitaus schwieriger, als Deutschland und auch Rußland von ihren Despoten zu befreien. Die Geschichte hat eben jede Form von Ironie auf der Palette.

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Die Kapitalisten und ihre diversen Propheten kritisieren auch immer gern, daß die Kommunisten angeblich alles gleich machen wollten. Am allermeisten tun sie es aber selbst, indem sie alles und jedes, alle Menschen, egal welcher Abstammung oder Hautfarbe oder Sprache sie sind, sie alle ihrem Ausbeutersystem unterwerfen, was die größte soziale Gleichmacherei darstellt, die überhaupt je in der Geschichte sich entwickelt hat. Das zeigt sich übrigens in sämtlichen Staaten. Nehmen wir nur das Beispiel Türkei. Diese oder auch deren Vorgängerin, das frühere osmanische Reich, hat seit eh und je mit verschiedensten Ethnien Probleme gehabt, und hat sie bis zum heutigen Tag mit den Kurden. In Deutschland gibt es heute zum Beispiel recht viele Menschen kurdischer Herkunft, und davon haben viele zu bestimmten Zeiten hierzulande in den Betrieben gearbeitet. Insofern könnte man fast sagen ist die Gleichmacherei hier eine viel größere als in der Türkei, wo der Separatismus in dieser Hinsicht immer noch ziemliche Blüten treibt. Bis zum heutigen Tag aber träumen diese dort von einem eigenen kurdischen Staat, was auch zum Teil etwas völlig Rückständiges ist, was sich gegen die moderne Entwicklung in der Türkei stemmt , vor allem in Ostanatolien zum Beispiel. Und insofern, auf diesem Hintergrund und in dieser Hinsicht muß man auch bewerten, was zum Beispiel das gegenwärtige Bestreben von Erdogan, zu einer Art von Präsidialsystem zu gelangen, zu bedeuten hat. Das findet jedenfalls darin unter anderem eine gewisse Grundlage.

 

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