Internet Statement 2021-147

 

 

 

Blühende Landschaften

 

 

Maria Weiß  13.06.2021

 

Blühende Landschaften? Im Osten blüht nur das, was vorher auch schon geblüht hat, Wiesen, Wald und Blumen. Sonst blüht dort weniger als zuvor. Kaum Industrie. Landwirtschaft? Hält sich in Grenzen. Menschen? Wanderten und wandern ab. Wohin? Nach Südwest. Dort blüht etwas. Und was ist das? Es ist die industrielle Entwicklung in diesem wundervollen Land. Und alle Welt, nicht nur aus der ehemaligen, sondern auch aus anderen osteuropäischen Staaten zieht es dorthin. Denn dort gibt einigermaßen gut bezahlte Arbeitsplätze. Auch andere Staaten des ehemaligen so genannten Ostblocks ergeht es ganz ähnlich. Die Jugend haut ab. Und wohin? Richtung Südwest. Dort boomt die industrielle Produktion wie in kaum einer anderen Region in Deutschland.

Menschen in Ostdeutschland, der „Ehemaligen“ (gemeint ist natürlich hier die DDR), die dort geblieben sind, finden das weniger toll. Aber was tun? Zu einem eigenen, selbstständigen Aufbau dort bedarf es nicht nur Geld, es bedarf Initiative zu Investitionen dort. Das scheint aber im Westen nicht auf großes Engagement gestoßen zu sein. Die versprochenen „blühenden Landschaften“ jedenfalls sind bislang ausgeblieben. Die Abwanderung vor allem junger Menschen aber ist gigantisch gewesen und teilweise immer noch am Laufen. Wen wundert‘s? Wenn es dort keine Initiativen und auch kein Interesse an Investition dort gibt?

Dortige Landschaften veröden, und die Menschen, welche immer noch dort leben, was denken sie? Wie soll man es ändern, wenn es keine Initiativen und auch keine Investitionen gibt? Schwierig. Wen wundert es daher, wenn dort rechte Elemente diesen Widerspruch sich zu Nutze zu machen probieren? Erfreulicherweise scheinen sie jedoch weniger Erfolg zu haben als von ihnen erhofft, was gut ist. Nicht gut ist jedoch die sich nicht rührende Stagnation, welche die Menschen dort ärgert und unzufrieden macht. Es reicht nicht für die Verbesserung der Lebensverhältnisse, welche man sich mit der so genannten „Wende“ erhofft hat.

Die Frage, die sich hier allerdings stellt, ist: Warum ist das so? Hat die herrschende Klasse in Deutschland überhaupt kein Interesse an dieser Region? Doch, das hat sie. Aber es ist ein ganz anderes, über das auch nicht geredet wird. Dieses Gebiet ist geplant für das Aufstellen sogenannter Mini-Nukes, welche man gegen Russland einzusetzen beabsichtigt. So genau wird es zwar öffentlich nicht gesagt, aber jeder, der im Stande ist, eins plus eins zusammenzuzählen, der weiß, daß dieses Gebiet zumindest dafür zur Debatte steht, nicht aber Südwest-Deutschland, wo die industrielle Entwicklung boomt. Und auch Bayern, denke ich, ist dafür nicht vorgesehen. Was aber dann? So oft wie in letzter Zeit davon die Rede ist, deutet das doch zwangsläufig auf dieses Gebiet. Auch wenn das ein riesiges Verbrechen darstellt, die heutige Ausbeuterklasse nicht nur in Deutschland ist eben zu solchen Verbrechen durchaus im Stande. Das ist es, was begriffen werden muß und daraus sollten Konsequenzen gezogen werden. Weshalb sonst sollte denn die Bourgeoisie auf solche ein fruchtbares und historisch bedeutsames Gebiet und dessen Entwicklung verzichten? Ich sehe keinen.

Nun könnte man natürlich entgegnen, es sei alles Spekulation Warum aber läßt man die Erfahrung so vieler Menschen im Osten, ihre Fähigkeiten einfach brach liegen, warum lockt man die Jugend lieber in den Westen, um sie dort auszubeuten? Es ähnelt dem bemerkenswerten und sehr auffälligen Faktum, daß die industrielle Produktion als auch Entwicklung sich bemerkenswerter Weise seit einigen Jahrzehnten im Südwesten des Landes konzentriert. Baden-Württemberg ist das Bundesland mit dem mit Abstand größten Gewicht auf dem Sektor der Entwicklung und Produktion. Woran liegt das? Ich sehe keinen anderen Grund dafür, als daß man eben auch in der herrschenden Klasse „strategisch“ denkt.

Wessen Strategie aber ist das eigentlich? Ist es eine, die dem eigenen Land, den Staaten in Europa nützt? Oder ist es vielmehr eine, welchem dem Anliegen gewisser internationaler Mächte wie den USA zu Pass kommt? Für Letzteres spricht einiges, betrachtet man nur, wie sich die Gegensätze international in der letzten Zeit verschärfen, vor allem zwischen den USA und China aber auch mit Russland im Gefolge. Da kann man dann eben blühende Landschaften eher im Westen gebrauchen, da sie im Osten eher als Opfer im nächsten Krieg gegen Russland vorgesehen sein könnten. Abwegig ist das keineswegs, zieht man die gegenwärtige Verschärfung in internationaler Hinsicht ins Kalkül.

Auch das auffällige Puschen der Grünen hierzulande gibt derartigen Vermutungen Auftrieb. Allerdings könnte einem in dieser Hinsicht bei der Vorstellung einer künftigen Kanzlerin Baerbock ein Schauer über den Rücken laufen. Zieht man jedoch gewisse Aussagen prinzipieller Natur von Seiten der Grünen in Betracht, dann bekommt ein solches Procedere sogar eine gewisse schaurige innere Logik.

Der Osten Deutschlands als zukünftiges Schlachtfeld mit Russland? Der deutschen Bourgeoisie ist durchaus ein solcher Wahnsinn zuzutrauen. Da braucht man nur die Geschichte in Betracht zu ziehen. Die Grünen als Helfershelfer? Auch das ist nicht unwahrscheinlich, ist der Mensch in ihren Augen doch eh eine Fehlentwicklung. Stellt sich allerdings die Frage, ob sie sich selbst überhaupt als Menschen betrachten.

Man darf auch folgendes nicht außer Acht lassen:
Den Imperialisten in West und Ost kam die Wiedervereinigung Deutschlands eigentlich nur insofern zu Pass, als jeder der beiden Seiten hoffte, daraus für sich den Gewinn abzuschöpfen. Das hat aber so nicht funktioniert, wie sie es gern gehabt hätten. Es wäre daher nicht verwunderlich, wenn ihr Bestreben – und zwar auf beiden Seiten – in eine Richtung erneuter Spaltung gehen würde. „Teile und Herrsche“- das Motto aller Imperialisten, egal welcher Couleur sie auch sein mögen. Die Grünen erscheinen dabei als ein willkommenes Instrument, um Derartiges zu verwirklichen. Wobei die Konzepte dafür auf beiden Seiten keineswegs dieselben sein müssen. Man erinnere sich, wie Robert Habeck, seines Zeichens grüner Mitvorsitzender, unbedingt sofort Waffen in die Ukraine liefern wollte, aber zum Glück erstmal zurückgepfiffen worden ist. Das muß aber keineswegs der letzte Versuch dieser Art, eine Auseinandersetzung mit Russland zu forcieren, gewesen sein.

Die Grünen sind die Repräsentanten des reaktionärsten Elements in der Gesellschaft, und zwar der Bremsung oder gar Rückentwicklung der Produktivkräfte selbst. Man könnte heute angesichts dieser Lage durchaus wieder postulieren: Wer grün wählt, der wählt den Rückschritt der gesellschaftlichen Entwicklung. Und mehr noch, er wählt den imperialistischen Krieg, welcher von der Seite der Reaktion her wieder erneut hervorgerufen werden soll, wohlgemerkt, nicht etwa der Klassenkrieg

 

 

 

 

 

 

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