Internet Statement 2021-291

 

 

 

Zu der gegenwärtigen Zuspitzung um die Ukraine

 

Ist es wirklich vernünftig, für einen Zankapfel zwischen konkurrierenden imperialistischen Staaten einen Weltkrieg zu riskieren? Ich denke, auf keinen Fall. Die Ukraine und der heutige russische Staat sollten ihre Differenzen selbst und möglichst auf diplomatische Weise regeln Der Westen jedenfalls hat  in diesem Konflikt gar nichts zu suchen.

 

 

Maria Weiß  17.12.2021

Dazu muß erst einmal folgendes festgehalten werden: Was ist denn das Vorgehen von westlicher Seite in der letzten Zeit gewesen? Man provoziert und provoziert, und dann ist man empört, wen die Gegenseite daraus Konsequenzen zieht. Was erwartet man denn im Westen? Man erwartet, daß Russland sich gefallen lässt, daß die Ukraine, das Gebiet der Entstehung von Russland, das Urgebiet sozusagen, aus dem sich Russland entwickelt hat, einfach mal so nebenbei vom Westen kassiert wird. Daß eine solche Kalkulation, wie sie in der letzten Zeit unverhohlen hervorgetreten ist, auf russischen Widerstand stößt, ist nicht verwunderlich. Es ist auch kein Anlaß für die geheuchelte westliche Empörung, welche gegenwärtig – durch was eigentlich? – hervorgerufen wird. Russland macht doch nicht viel mehr als zu demonstrieren: Bis hierher und nicht weiter. Wen kann das überhaupt verwundern? Doch nur jemanden, welcher null historische Kenntnisse besitzt. Jemand, der einfach ignoriert, daß die Ukraine in gewisser Hinsicht „ur-russisch“ ist, d.h. bei der Entstehung des russischen Staates eine fundamentale Rolle gespielt hat. Hat man nicht mal etwa von der „Kiever Rus“ im Geschichtsunterricht gehört? Vielleicht ist Derartiges aber im Westen zu kurz gekommen, das wäre noch eine gewisse Entschuldigung. Aber nicht dafür, daß man heute von westlicher Seite nichts lieber vorantreibt, als die auf leisen Sohlen aber umso hartnäckigere schleichende Unterwanderung und Auflösung der Gesellschaften des Ostens. Die Ukraine ist dafür keineswegs das erste Beispiel. Auch andere osteuropäische Staaten können davon ein Liedchen singen. Gerne nutzt man im Westen die Menschen dieser Staaten für schlecht bezahlte Arbeiten aus, aber was für ein Interesse legt man an den Tag, um den Staaten selbst in deren eigener Entwicklung beizustehen? Davon ist nicht allzu viel an Engagement zu bemerken. Die Ukraine allerdings spielt in diesem Zusammenhang eine etwas andere Rolle. Sie ist für den Westen wichtig, und daher betreibt man dort seit Jahrzehnten eine entsprechende Unterwanderung. Daß dies auf russischer Seite nicht gerade auf Gegenliebe stößt, das liegt auf der Hand und hat auch eine gewisse, nicht nur historische Berechtigung.

 

Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: ich will hier keineswegs gewisse Annexionsbestrebungen, welche es seit langem, auch von russischer Seite, gegenüber anderen Staaten an seinen Grenzen gibt, schön reden. Aber ausgerechnet im Fall der Ukraine ist eine solche Kritik eben fehl am Platz. Daß die Ukraine sich von Russland losgelöst hat, das ist eine Angelegenheit dieser beiden Staaten oder auch Teilstaaten – wie man will – aber auf jeden Fall eine Angelegenheit dieser heute getrennten beiden Staaten selbst, nicht aber eine Angelegenheit des sog. Westens, sich dort einzumischen, schon gar nicht militärisch. Abgesehen davon, daß ein solcher Schritt sogar einen Weltkrieg auslösen könnte, ist das auch für beide heutige Staaten selbst nicht vorteilhaft. Es würde ein ständiger weiterer Unruheherd in Europa entstehen, denn es ist vor allem von russischer Seite nicht zu erwarten, daß es diese Demütigung von Seiten des Konkurrenten auf die Dauer hinnehmen würde.

 

 

 

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