Internet Statement 2022-09

 

 

Warum wir uns nicht ein drittes Mal in der Geschichte in einen Krieg gegen Russland hetzen lassen sollten

 

 

Maria Weiß  13.01.2022

 

Gegenwärtig spitzen sich vor allen im Europa die Widersprüche wieder zu. Das liegt zum einen an der ökonomischen Krise, welche darin ein Ablenkmanöver sucht. Aber nicht nur das. Wer vor allem ein Ablenkmanöver sucht, das ist das internationale Kapital, welches sich vor allem in dem US-Kapital konzentriert. Das ist keineswegs das erste Mal, daß dies der Fall ist. Es war in gewisser Weise auch ein Anstoß in allen beiden vergangenen Weltkriegen, allerdings nicht in der selben Form. Im ersten Weltkrieg war es auch das europäische Kapital, welches vor seinem Zusammenbruch stand. Im zweiten Weltkrieg war es vor allem der deutsche Faschismus, welcher in aggressiver Weise davor auszubüchsen bestrebt war. Alle beide Situationen haben Europa nicht gut getan, das US-Kapital aber hat von beiden profitiert. Auf Kosten Europas, wie man weiß, aber auch mit revolutionären „Begleiterscheinungen“, wie man ebenfalls weiß. Letzteres ist sicherlich nicht im Sinne des heutigen US-Kapitals. Was aber führt dieses gegenwärtig im Schilde? Das herauszufinden ist eine wichtige Aufgabe aller revolutionären, am gesellschaftlichen Fortschritt interessierten Menschen auf der Welt. Vor allem Europa hat daran ein vitales Interesse, da es nicht zuletzt am stärksten von der nächsten kriegerischen Auseinandersetzung unter den Großmächten zu leiden haben wird.

Es wäre daher eine wichtige Aufgabe der Führung der Europäischen Union, darauf ihr Augenmerk zu lenken. Das zu hoffen ist allerdings nichts weiter als ein Traum, denn die gegenwärtige Führung in Brüssel ist alles andere als kritisch gegenüber derartigen Tendenzen. Im Gegenteil, Ursula von der Leyen stammt aus dem Niedersachsen-Klüngel, den man als besonders USA-gefälligen Teil der herrschenden Klasse Deutschlands betrachten muß. Was also tun? Da hat der einzelne Bürger dieses Landes wirklich schlechte Karten. Man sollte daher versuchen, sich zusammen zu schließen mit ähnlich denkenden Menschen in diesem Land. Soweit ich das einschätzen würde, dürfte es davon mehr geben als man denkt. Auch wenn die sozialen Vorstellungen als auch Ziele in dieser Hinsicht nicht unbedingt identisch sind, sollte man trotzdem versuchen, eine gemeinsame Front gegen eine solche nationale Auslieferung an das internationale Finanzkapital zu verhindern.

Um Missverständnissen an dieser Stelle vorzubeugen. Ich bin der Ansicht, daß vor allen Dingen rechte Elemente in diesem Land hieraus versuchen möchten, ihre Vorteile zu ziehen. An derartigen Verbindungen sind wir nicht interessierst.

Aber ich denke, es gibt auch in vielen Kreisen dieses Landes, welche nicht den Rechten huldigen oder anhängig sind, eine ganze Menge Bedenken gegenüber der gegenwärtigen offiziellen Politik. Darüber sollten wir ins Gespräch kommen und versuchen, eine gemeinsame Front dagegen aufzubauen. Selbst wenn die sozialen Vorstellungen erheblich auseinandergehen, was nicht verwunderlich ist, sollte trotzdem die Auseinandersetzung über die gegenwärtige offizielle Politik angestoßen und erweitert werden. Das US-Finanzkapital vor allem plant einen Krieg gegen den Hauptkonkurrenten China. Welche Stellung Russland dazu einnehmen wird, ist offen. Europa aber sollte sich in diesem reaktionären Konkurrenzkampf neutral verhalten und den existierenden Bindungen und Ankettungen an das US-Kapital widerstehen. Daß das nicht einfach sein wird, das ist uns klar. Aber daß ein dritter Weltkrieg um ein Vielfaches mehr an Zerstörung hervorrufen wird, das ist ebenfalls klar. Es kommt daher auf einen Versuch an, Derartiges zu verhindern, auf jeden Fall aber den Initiatoren klar zu machen, daß ihre Kalkulation keinesfalls aufgehen wird.

Mao Zedong, der revolutionäre Führer und Begründer des heutigen modernen Chinas hat einmal gesagt: Entweder der nächste imperialistische Krieg ruft die Revolution auf der ganzen Welt hervor, oder aber diese verhindert den imperialistischen Krieg. Kämpfen wir dafür, daß vor allem Letzteres der Fall sein wird. Um eine revolutionäre Politik durchzusetzen, muß man deren Notwendigkeit gegenüber den Massen erklären. Das allein reicht sicherlich nicht, aber sicher ist, daß die weit überwiegende Mehrheit auf der Welt keinen dritten imperialistischen Krieg zwischen der Ausbeutermächten wünscht. Es wird daher darauf ankommen, massiv Kontakte zu entwickeln und sich über diese Probleme auseinander zu setzen. Wer den imperialistischen Krieg verhindern will, der muß die soziale Revolution fördern, eine andere Lösung gibt es nicht.

Die Ukraine strebt in die EU. Russland sollte dem gegenüber cool bleiben. Sollen sie doch sehen, was dabei herauskommt. Manchmal ist es eben unabdingbar zu lernen, über seinen Schatten zu springen.

 

 

 

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