Intenet Statement 2022-51




Zu der gegenwärtigen Zuspitzung

Jeder vertritt seine eigene Wahrheit gegenwärtig. Wer vertritt denn mal die ganze Wahrheit?

 


Maria Weiß
 07.03.2022

Und damit ist gemeint: Wer vertritt die Interessen der breiten Mehrheit der Menschen, nicht nur in den betroffenen Staaten? Jeder vertritt seine eigenen individuellen Interessen, resultierend aus der jeweiligen Lage. Damit kommt man aber nicht weiter. Notwendig ist ein Gesamtüberblick. Aber wie bekommt man diesen? Als erstes muß man die Interessenlage der diversen sich bekämpfenden Parteien analysieren und bewerten. Und dazu gehört die Erkenntnis, was oder wer diesen gegenwärtigen Konflikt, welcher die Gefahr in sich trägt, zu einem Weltkrieg auszuarten, beim Namen nennt.

 

Ausgebrochen ist der Konflikt in der Ukraine, einem Territorium, welches ursprünglich ein Teil Russlands gewesen ist. Die sogenannte Kiewer Rus zählt zu den Mitbegründern der russischen Gesellschaft - unter was für welchen Vorzeichen auch immer. Geografisch betrachtet war es die Ukraine, aber das reicht eben nicht. Woher kommt ein solcher Einfluß des Westens in die Ukraine? Diese Frage stellt sich doch ganz ultimativ, wenn man die Auswirkungen dieser Einwirkung betrachtet. Ist es ein Aufstehen der Menschen in diesem Teilstaat gewesen, welche sich von Russland beeinträchtigt sahen und aus diesem Einfluß herauswollten? Oder war es eine langfristige Unterwanderung durch den sogenannten Westen in diesem Land? Schwer zu beantworten. Wahrscheinlich was es beides, was eine Rolle dabei gespielt hat und spielt. Hört man sich aber im westlichen Radio Stimmen an, so ist natürlich alles ganz selbstverständlich. Und was ist dieses angeblich selbstverständliche? Es ist das angebliche Bestreben der Menschen in den betroffenen Staaten nach angeblicher westlicher Freiheit. Aber keiner kann diese eigentlich wirklich definieren. Worin besteht sie eigentlich? Und was ist es, was sie von den östlichen Systemen angeblich so positiv und attraktiv abgrenzt? Darüber sollte man einmal nachdenken. Das sollte man mal herausbekommen, worin das besteht.

 

Diese Frage existiert seit der sogenannten Wende, d.h. seit dem Niedergang des sogenannten ehemaligen Ostblocks, will sagen derjenigen Staaten, welche unter dem Einfluß der  russischen Revolution standen, in der Folge diverse Staaten. Als auch in der Folge der diversen sogenannten Farbenrevolutionen, welche nach dem revisionistischen Verfall dieser Staaten sich entwickelt haben. Diese Farbenrevolutionen machten sich den Einfluß des Westens, d.h. der Ansammlung von Staaten, in denen es keine sozialistische Revolution gegeben hat, zunutze, um aus der eigenen Welt auszusteigen und dem Westen als Ausbeutungsobjekte als auch als angebliche Zeugen für die Unfähigkeit des Sozialismus zur Verfügung zu stehen. Diese Bewegungen im Osten, welche dort eine Form der Konterrevolution darstellten, nimmt man den Anteil angeblicher oder auch tatsächlicher Kritik am Revisionismus einmal davon aus, sie stellen bis heute das Aktionsfeld des westlichen Kapitalismus und seiner Ausbreitung dar. Und mehr noch, sie sind das Unterpfand für westliche Unterwanderung  dieser Staaten bis zum heutigen Tag.

 

Der gegenwärtige Ukrainekonflikt ist dafür ebenfalls ein Beispiel. Ich bin weit davon entfernt, etwa die bisherige Lage in diesem, als auch in ähnlichen Ländern als eine Form der sozialistischen Gesellschaft zu betrachten. Dafür oder besser gesagt dagegen hat der sowjetische Revisionismus des Chruschtschow und Nachfolger ganze Arbeit der Destruktion geleistet. Aber die westlichen kapitalistischen Ambitionen, diese Staaten unter seine Kontrolle zu bringen, die sind keinen Deut besser. Und es ist fatal, daß viele Menschen dort diesen Betrug bis zum heutigen Tag nicht zu durchschauen fähig zu sein scheinen. Exemplarisches Beispiel ist die gegenwärtige Bewegung der Flüchtlinge und Migranten aus diesen Staaten.

 

Der Revisionismus in diesen Staaten, welche den  Versuch unternahmen, einen Sozialismus, d.h. eine wirklich neue gesellschaftliche Struktur dort aufzubauen, konnte dieses Ziel nicht mit einem Schlag erreichen, was nicht verwunderlich ist. Denn wo hat in der Geschichte eine neue Gesellschaft so schnell ihre Ideale verwirklicht. Es war nicht einmal bei dem fortgeschritteneren Systemen gegeüber dem Feudalismus, bei der kapitalistischen Struktur der Gesellschaft der Fall. Schon garnicht konnte man von einem System, welches die Jahrhunderte alte Struktur der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen überwinden wollte, einen schellen Erfolg erwarten. Also gab und gibt es Rückschläge. Das ist normal. Nicht normal aber ist, daß man sich von Rückschlägen den Mut abkaufen lässt  und sich dem Ausbeutersystem wieder zu Füßen wirft.  So wie es leider viel zu viele nach dem Zusammenbruch des sogenannten Ostblocks getan haben. Die gegenwärtige Fluchtbewegung scheint ein gewisser Abklatsch davon zu sein. Man darf gespannt sein, wann endlich auch bei diesen Menschen die praktische Erfahrung der Enttäuschung ihrer Hoffnungen Früchte tragen wird. Wann endlich wird sich bei ihnen die Erkenntnis durchsetzen, daß man nur dann ein besseres Leben erkämpft, wenn man die Grundstruktur der Gesellschaft in Betracht zieht. Diese besteht aber in allen europäischen Staaten als auch in vielen Staaten der ganzen Welt heutzutage wieder in der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. Darüber sollte einmal nachgedacht werden. Nicht alle, welche die Flucht in den angeblich goldenen Westen vollzogen haben, welcher selbst auf der Ausbeutung der sogenannten Staaten der Dritten Welt basiert, haben tatsächlich damit ein besseres Leben für sich erlangen können. Die Fluchtbewegungen in früherer Zeit aus den Staaten des damaligen Ostblocks waren nicht weniger von Hoffnungen begleitet, und viele Menschen wurden bitter enttäuscht. Nicht anders wird es den jetzigen ergehen.

 

Mag der sogenannte Westen auch noch so viel an Hoffnungen wecken und vortäuschen. Sein Reichtum basiert auf nichts anderem als auf der skrupellosen Ausbeutung der vielen Staaten der sogenannten Dritten Welt. Eben diese aber ist es, welche sich zunehmend erhebt und ihre Souveränität und ihren Anspruch auf ein besseres Leben geltend zu machen entschlossen ist. Was aber ist das Ziel der gegenwärtigen Fluchtbewegungen aus dem Osten? Wollen sie diese berechtigten Ansprüche dieser Staaten unterstützen oder wollen sie sich deren westlichen Ausbeutern unterwerfen? Diese Frage und die Antwort darauf ist das wesentliche Kriterium dafür, ob diese Bewegungen ein Recht auf Unterstützung haben oder nicht.

 

 

 

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