Aufruhr in Abadan



Am Mittwoch den 5 Juli, als die Temperatur in Abadan 122 Grad Fahrenheit [50 Grad Celsius] erreichte, demonstrierte die Bevölkerung dieser Arbeiterstadt, die um eine von Irans hauptsächlichen Ölraffinerien gebaut ist, vor dem Büro des Gouverneurs und forderte Zugang zu Trinkwasser. Wasserbehälter mit sich tragend begann die Bevölkerung, zornig über die Untätigkeit der Behörden in dieser Stadt bezüglich des Mangels an Trinkwasser seit über 12 Monaten, Steine auf das Büro des Gouverneurs zu werfen.

Aufruhr-Polizei und Militärkräfte wurden eingesetzt. Sie besprühten die Demonstranten mit Tränengas und es wurde in die Luft geschossen um die Menge zu zerstreuen. Jedoch war diese Taktik der Behörden ein Schuß nach hinten und eine große Menschenmenge sammelte sich zur Verteidigung der Demonstranten. Die Demonstranten begannen Reifen anzuzünden und Steine auf Banken und Behördenbüros zu werfen. Die Sicherheitskräfte eröffneten das Feuer auf Demonstranten, mindestens zwei Menschen wurden getötet.

Der Aufruhr in Abadan setzte sich am Donnerstag den 6. Juli fort und Einwohner benachbarter Städte, Andimeshk, Ahvaz und Dezful, denen ebenfalls Trinkwasser vorenthalten wird, vereinten sich mit den Demonstranten von Abadan.

Zu einer Zeit, wo die Ölpreise Rekordhöhen erreicht haben, leben die Ölarbeiter im südlichen Iran und ihre Familien in Armut, werden ihnen elementarste Dinge des täglichen Bedarfs vorenthalten, während die Mullahs und ihre kapitalistischen Verbündeten den Reichtum Irans verschleudern. Linke Einheit der Arbeiter Iran erinnert alle, die nach "sanfter" Übertragung der Macht von einer Fraktion des Regimes auf eine mehr reformerische Fraktion rufen, daß die politischen und sozialen Probleme der iranischen Gesellschaft so schwerwiegend sind, die Krise so tief ist, daß nebensächliche Änderungen an der Spitze, politische Reformen alleine diese Widersprüche niemals lösen werden. Beide Fraktionen des iranischen Regimes waren unerbittlich beim Unterdrücken der Demonstranten von Abadan, wie sie es eine Woche vorher in Shatereh nahe Teheran und am 4. Juli in Piranshahr waren. Die Reformfraktion des islamischen Regimes im Iran hat nur ein Ziel, das Leben des reaktionären Regimes zu verlängern und sein Überleben durch nebensächliche Reformen zu gewährleisten.

Die Menschen Abadans, wie die Einwohner von Shatereh mit ihrer mutigen Demonstration für Trinkwasser haben den Weg vorwärts gezeigt. Nur die selbständige Organisation der Arbeiter, der Armen und der Bewohner der Barackenstädte können die Art der Demokratie erreichen, die die Menschen des Iran seit über 40 Jahren fordern.

(Eigene Übersetzung eines Beitrages des Koordinations- Komitee von Linke Einheit der Arbeiter Iran, vom 8. Juli 2000, aus dem Englischen)
 


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